Am 1. Dezember 2005 wurde der Standort Westerland offiziell geschlossen. Die hier seit 1972 stationierte Inspektion Marinefliegerausbildung
(früher Marinefliegerlehrgruppe) wurde nach Nordholz verlegt.
Nach dem Abzug der Royal Air Force 1961 wurde der Flugplatz von der Luftwaffe übernommen. Die zum Luftwaffenversorgungsregiment
7 in Husum gehörende Schießplatzstaffel übernahm bis 1972 den Betrieb des Platzes sowie die Überwachung des Schießbetriebs auf dem Ellenbogen und über der Nordsee. Die Staffel hatte einige Canadair
Sabre VI zur Zieldarstellung und eine Lockheed T-33.
Zeitweise wurde zudem die U-Boot Jagdstaffel der Marineflieger mit Fairy Gannet bis zur Fertigstellung des Fliegerhorstes
Nordholz und das Aufklärungsgeschwader 52 mit Republic RF-84 Thunderflash für einige Monate auf Sylt stationiert.
Fairey Gannet im Luftwaffenmuseum in Berlin Gatow (Mai 2005).
Gleichzeitig wurde eine SAR-Außenstelle der Marineflieger eingerichtet und ein Rettungshubschrauber stationiert.
Seit Anfang der Sechzigerjahre war dann auch eine zivile Mitbenutzung des Flugplatzes möglich und erste Linienflüge nach Sylt wurden in den Sommermonaten eingerichtet. Der Sylter Aeroclub konnte den
Platz nun ebenfalls nutzen.
Ab 1967 flog Condor Flugdienst im Auftrag der Bundeswehr von Westerland aus Zieldarstellung z.B. für den Flak-Schießplatz Todendorf an der Ostsee.
1972 erfolgte die Übergabe des Flugplatzes an die Marine. Die militärische Flugbetrieb wurde weitgehend eingestellt und die Kontrolle an die zivile Flughafengesellschaft übergeben. Nur der
nordöstliche Teil des Fluphafengeländes wurde weiterhin militärisch genutzt. Hier war die Marinefliegerlehrgruppe stationiert, die die Grundausbildung für die Marine durchführte und das
technische Personal für die Luftfahrzeuge der Marineflieger ausgebildete.
Der Schießplatz auf dem Ellenbogen wurde von 1972 bis 1992 jeweils von Oktober bis März von einer kleinen Einheit des Leichten Kampfgeschwaders 41 (ab 1980 Jagdbombergeschwader 41) in Husum betrieben
und instandgehalten.
Die ausgemusterte Lockheed T-33 wurde wohl zeitweise noch von der Flugplatzfeuerwehr zu Übungszwecken genutzt. (August 1976)
Zielschlepper Canadair Sabre VI von Condor Flugdienst (Oktober 1973)
Schießplatz Ellenbogen - Vor Beginn des Schießbetriebs mussten oft die frei laufenden Schafe vom Schießplatz getrieben werden. (März 1983).
Fiat G 91 des Leichten Kampfgeschwaders 41 (Husum) über dem Schießplatz Ellenbogen 1981
Auch von anderen NATO Luftwaffe wurde der Schießplatz am Ellenbogen gelegentlich genutzt.(Niederländischer F-104G Starfighter im März 1981)
F-104G Starfigter des Marinefliegergeschwaders 2 (Eggebek) im Oktober 1979
Die Jagdbombergeschwader 41 (Husum) und 43 (Oldenburg) sowie die Marinefliegergeschwader 1 (Jagel) und 2 (Eggebek) waren die Hauptnutzer des Schießplatzes. Mit der Auflösung des Husumer Geschwaders
1992 endete auch der Schießbetrieb am Ellenbogen. Alpha Jet aus Oldenburg im März 1988.
Formation Breguet Atlantic des Marinefliegergeschwaders 3 (Nordholz) am Tag der offenen Tür im August 1976
Triebwerksmontage am Sea Lynx am Tag der offenen Tür 2004
Dieser Starfighter diente der Marinefliegerlehrgruppe zur Ausbildung. Das Triebwerk war noch funktionsfähig. Das Flugzeug ist der heute im Besitz der Airbus Group in Manching. (Foto: Westerland im
Juni 1994)
Start einer Transall (50+35) des Lufttransportgeschwaders 62 (Wunstorf) im Oktober 2005
Auch nach der Standortschließung sind noch gelegentlich Maschinen der Bundeswehr über dem Platz zu sehen: Airbus A310 (10+25 “Hermann Köhl”) im April 2006
Seaking des Marinefliegergeschwaders 5 (Kiel) im Okober 2009